In Therapie oder lieber nicht?
Auf arte läuft derzeit die äußerst interessante 35-teilige französische Serie „In Therapie“, die einige Wochen aus dem Leben und der Arbeit eines Pariser Psychotherapeuten zeigt. Die Handlung setzt ein mit dem Anschlag auf das Bataclan 2015, der den Therapeuten extrem berührt. Zwei seiner Patienten sind ebenfalls direkt durch diesen Anschlag und seine Folgen betroffen.
Ich will die Ergebnisse der vielen Sitzungen hier nicht vorwegnehmen: in intensiven psychoanalytischen Gesprächen arbeiten sich alle Beteiligten inklusive des Therapeuten plausibel und nachvollziehbar aus ihrer aktuellen Situation heraus. Dies kann sich zum Guten wie zum Schlechten wenden, und es bleibt bis zum Schluss unvorhersehbar, was mit den einzelnen Klienten geschieht.
Eine solche Serie ist im Unterschied zum deutschen intellektuellen Klima nur in Frankreich oder genauer im intellektuellen Milieu von Paris vorstellbar, wo die Psychoanalyse immer noch breit diskutiert und praktiziert zu werden scheint. Ihren Ursprung aber hat sie in Israel, wo sie zuerst konzipiert wurde, um später für Frankreich adaptiert zu werden.
Wer Lust auf psychische Konflikte deren tiefgründige Deutung und ausgefeilte Dialoge hat, findet hier ausgiebig Anregung und Unterhaltung!