Wie in einer anderen Welt
In diesen Zeiten des Neun-Euro-Tickets bin ich es gewohnt, im Bahnhof Görlitz auf ganze Rudel von Zugreisenden zu treffen, die schon auf dem Bahnsteig nach ihren Masken nesteln, bevor sie in die verdreckten heruntergerockten reparaturanfälligen deutschen Bahnfahrzeuge drängeln, um noch einen Sitzplatz zu ergattern. Ständig wird man dann in diesen überfüllten Wagen sinnloser Weise aufgefordert, eine „Mund-Nasenbedeckung“ zu tragen, und das bei immer wieder durch „technische Probleme“ verlängerten Fahrzeiten..
All diese Züge bewegen sich in Richtung Westen, also weg von der polnischen Grenze.
Zug Fahren in Polen
Sobald man jedoch die Fahrtrichtung umkehrt, sich im Bahnhof Görlitz in einen Zug begibt, der in die entgegengesetzte Richtung fährt, nämlich über das großartige Neisse-Viadukt nach Polen hinein, scheint es, als führe man in eine andere Welt: es gibt kaum Passagiere, es gibt keine Pflicht, Masken zu tragen, der Triebwagen ist sauber, gepflegt, menschenfreundlich, es ist Platz für alle da, die Toilette ist sauber, und die Zugfahrt, diesmal Richtung Hirschberg, verläuft pünktlich und reibungslos.
Hirschberg
Jelenia Gora im Riesengebirge bietet uns einen freundlichen Empfang. Eine gepflegte aufgeräumte Fußgängerzone führt durch die Innenstadt. Das Café Aroma am Markt kredenzt ein angenehmes Frühstück, und es herrscht eine allgemein freundliche Atmosphäre. Die Stadt ist sauber, es gibt kaum Graffitis.
Wir bummeln durch die historische Altstadt, besuchen verschiedene Geschäfte, begutachten das jeweilige Angebot, alles sehr entspannt und freundlich.
Auffallend: im Unterschied zu Görlitz, wo es praktisch in jeder Straße mindestens eins, wenn nicht mehrere unbewohnte und langsam vor sich hin verfallende Mehretagenhäuser gibt, herrscht hier offenbar kein größerer Leerstand, auch treffen wir zumindest im Bereich des Fußgängerzone auf keinen einzigen leerstehenden Laden.
Ebenso auffällig: wir begegnen weder Menschen, die Masken tragen, noch Frauen, die Kopftücher tragen. Die Bevölkerung scheint durchweg polnisch und ohne übertriebene Angst von Corona zu sein.
Lomnitz
Ein zuvorkommender Taxifahrer bringt uns zum Schloss Lomnitz, wo wir die sehr gepflegten Parkanlagen genießen und uns ein ordentliches sehr schmackhaftes Mittagessen aus der „ländlichen Küche“ schmecken lassen.
Nach ausgiebigem Besuch in den Hofläden – besonders erwähnenswert hier ein großer Leinenladen mit sehr ansprechender Leinenkleidung für Männer und Frauen –
laufen wir hinüber zum Schloss Schildau und stöbern ein wenig in dessen attraktiven Räumen, um uns dann in dessen Schlosspark auszuruhen.
Zurück geht es mit einem der modernen leisen und bequemen Busse des Hirschberger Stadtverkehrs in die Stadt und schließlich mit der angenehmen polnischen Bahn nach Görlitz.
Wie schön wäre es, einfach in Polen zu leben statt in Deutschland in diesen Zeiten!
WoW! Wie schön, das so zu lesen! Ich kann das nur bestätigen. Die ganze schlimme Situation in Deutschland, wo sich immer wieder die Regierung und Ihre Maßnahmen gegen ihr eigenes, das deutsche Volk, richtet und es der einheimischen Bevölkerung so schwer und schlimm wie möglich macht, ist offensichtlich in Polen nicht so! Man sollte wirklich auswandern!!!
Vielen Dank für deinen ehrlichen Kommentar!