Am Weltfrauentag in Polen
Nach monatelanger pandemiebedingter Isolation haben meine Frau und ich gestern bei bestem Vorfrühlingswetter einen Ausflug nach Polen ins benachbarte Zgorzelec unternommen
und freudig festgestellt, dass noch ein „normales“ Leben möglich ist: Nur sehr vereinzelt haben Menschen Masken getragen, auch in Geschäften meist nicht.
Am polnischen Neiße-Ufer steht das einzige erhaltene Haus, in dem der bekannte Mystiker Jakob Böhme je lebte, hier: rund 10 Jahre lang.
Highlight war unsere Rast in einer sehr gut besuchten Restobar,
in der sich in einer Nische zahlreiche Frauen eng an eng bereits am frühen Nachmittag an einem „Pornstar“-Cocktail labten.
Der Frauentag hat in Polen eine besondere Bedeutung, zumal es in diesem tiefkatholisch geprägten Land Konflikte um das strenge Abtreibungsrecht gibt. Beim Frauentag 2021 kam es zu heftigen politischen Protesten: „In Polen sind am Internationalen Frauentag viele Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen eine Verschärfung des Abtreibungsrechts zu protestieren. In Warschau versammelten sich am Montagnachmittag unter dem Motto «Frauentag ohne Kompromisse» mehrere hundert Menschen an einem Verkehrskreisel im Zentrum der Stadt.“ https://www.nau.ch/news/europa/polen-zum-weltfrauentag-proteste-gegen-verscharftes-abtreibungsrecht-65884320
Die Situation hat sich offenbar trotz anhaltender Proteste seither nicht verändert, und die Aktivistinnen scheinen zu erlahmen.
Jedenfalls in Zgorzelec konnten wir keine öffentlichen politischen Aktivitäten feststellen.
Nach einem kleinen Sonnenbad in der ersten Frühlingssonne kehrten wir über die Neiße nach Görlitz zurück.
Maßgeblich 2022 ist allerdings die Situation in der Ukraine. Hierzu gab es in Görlitz ein Mahnplakat:
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