Mickymaus und Beethoven?

Das Lausitzfestival 2024: Ein misslungener Auftakt in Görlitz

Am 24. August 2024 wurde das Lausitzfestival 2024 auf dem Altstadtfest in Görlitz eröffnet. Man könnte meinen, die majestätische “Ode an die Freude” aus Beethovens 9. Sinfonie würde ausreichen, um die Herzen der Zuhörer zu erheben und zu inspirieren. Doch der woke Zeitgeist hatte andere Pläne.

Eine “unvergessliche” Einführung

Bevor die ersten Töne der Sinfonie erklangen, konfrontierte man die Anwesenden mit einer fürchterlichen Darbietung : Eine schreckliche Mickymausstimme, die von einem Band über die Lautsprecher schallte. Diese Stimme, begleitet von einer Kakofonie schriller “moderner” Geräusche, hatte die noble Aufgabe, das Publikum anzuleiten und zu motivieren, bei der Ode mitzusingen. Offensichtlich war der Gedanke, dass Beethovens Werk nicht mehr zeitgemäß genug sei und dringend einer modernen Interpretation oder zumindest pädagogischer Begleitung bedurfte.

Erziehung oder Quälerei?

Diese Einführung erwies sich als extrem nervenzehrend und störend. Was als pädagogische Maßnahme gedacht war, fühlte sich eher wie eine akustische Folter an. Die schrillen Klänge waren so unangenehm, dass selbst die hartgesottensten Festivalbesucher an ihre Grenzen kamen. Statt die Vorfreude auf das Meisterwerk zu steigern, hat diese “künstlerische” Ergännzung die Stimmung im wahrsten Sinne des Wortes „verdorben“.

Fazit: Weniger wäre mehr gewesen

Das Ergebnis dieser “kreativen” Inszenierung? Frustration und ein fader Nachgeschmack nach einer durchaus passablen musikalischen Darbietung von Sängern und Orchester. Es blieb bei einer verhaltenen Reaktion des Publikums, das sich nach der Qual des Vorspiels kaum noch auf die Schönheit der anschließenden Sinfonie konzentrieren konnte. Man kann wohl mit Sicherheit sagen, dass in diesem Fall weniger definitiv mehr gewesen wäre. Ein simpler, unverfälschter Genuss der “Ode an die Freude” hätte den Abend wohl erheblich bereichert.

In einer Welt, in der Originalität oft mit Übertreibung verwechselt wird, bleibt zu hoffen, dass zukünftige Veranstaltungen aus diesem denkwürdigen Auftakt ihre Lehren ziehen.