Der ultimative Schwachsinn mit den Selbstbedienungskassen
Wie wunderbar doch die Errungenschaften der Technik sind! Gestern im Supermarkt wollte ich eine harmlose Flasche Bier kaufen. Da die menschlich besetzte Kasse von einer längeren Schlange belagert wurde, dachte ich: „Selbstbedienung, das ist doch der Fortschritt! Schnell scannen, zahlen, abhauen.“ Welch naiver Optimismus! Stattdessen wurde ich in ein ausgiebiges interaktives Abenteuer gestürzt.
Es fing ja schon harmlos an: „Möchten Sie einen digitalen oder einen Papierbon?“ Klar, weil nichts umweltfreundlicher ist, als den Kunden mit einer Entscheidung zu belasten, die er gar nicht braucht. Wähle digital? Prima, dann scanne doch mal diesen QR-Code – mit deinem Handy, das du hoffentlich nicht in der Hosentasche vergessen hast. Und wehe, du hast keine App installiert!
Als Nächstes die obligatorische Inquisition: „Haben Sie einen Gutschein? Eine Kundenkarte? Einen Rabattcode aus dem Paralleluniversum?“ Nein? Na, dann fühl dich doch bitte schuldig, dass du nicht der perfekte Konsument bist.
Aber der absolute Höhepunkt der Ironie – trommelwirbel, bitte! – war die Altersprüfung für mein Bier. „Bitte wenden Sie sich an das Verkaufspersonal.“ Ernsthaft? Ich stehe da, alleine vor diesem blöden Automaten, der mich behandelt wie einen potenziellen Jugendlichen auf Abwegen, und muss nun warten, bis eine gestresste Verkäuferin herbeieilt, um mich zu „freizuschalten“. Als ob ich nicht schon alt genug wäre, um zu wissen, dass das Leben ein Witz ist. Nachdem ich also geduldig in der Warteschlange der Warteschlangen gestanden habe (ja, Meta-Warten, weil warum nicht?), tippt sie endlich auf ihrem Zaubergerät herum, und ich darf – hurra! – bezahlen. Mit EC-Karte, versteht sich, die dann nochmal extra autorisiert werden muss, weil der Automat ja so misstrauisch ist.
Ehrlich, kundenfeindlicher könnte man das nicht gestalten. Das muss pure Bosheit sein, programmiert von Sadisten in weißen Laborkitteln, die sich kaputtlachen, während wir leiden. Und wisst ihr was? Im Drogeriemarkt war’s dasselbe Theater, nur mit anderen Fragen: „Möchten Sie eine Tüte? Haben Sie Allergien? Wollen Sie uns Ihre Seele verkaufen?“ Selbstbedienung? Eher Selbstquälung!
